die.jägerburg - Integrierte Angebote
für Familien mit verhaltensauffälligen Kindern
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Verhaltenstraining
Dr. Johannes Streif

 

 

 

 




Die Idee
Mitarbeiter
Die Marke

 

therapaed - wer ist das eigentlich ?

Von meinem Großvater Verus die edle Gesinnung und das gelassene Wesen.

Von dem, was man von meinem Vater erzählt hat, und dem, was ich selber noch von ihm weiß, die Bescheidenheit und den männlichen Sinn.

Von meiner Mutter die Gottesfurcht und die offene Hand. Und die Scheu nicht nur vor bösem Tun, sondern auch vor bösen Gedanken. Und dann die einfache Lebensweise, weit ab von der Art reicher Leute.

Von meinem Urgroßvater den Grundsatz, nicht zu öffentlichen Unterhaltungen, Vorträgen, Rezitationen und dergleichen zu gehen. Und die Gewohnheit, sich gute Lehrer zu Hause zu halten, und die Einsicht, dass man für solche Dinge nicht genug ausgeben kann.

Von meinem Erzieher den Grundsatz, weder für die "Grünen" noch für die "Blauen" Partei zu nehmen [...]. Und die Kraft, Mühsal zu ertragen und wenig zu bedürfen, und die Fähigkeit, wenn erforderlich, selber Hand anzulegen. Und nicht vielerlei zu treiben. Und die Unzugänglichkeit gegen Verleumdung.   (1. Buch, Absätze 1-5)

 


Marc Aurel
Selbstbetrachtungen
ca. 171-180
Marcus (Annius Verus) Aurelius war ein bedeutender Kaiser des Römischen Reiches. Doch als er am 26. April 121 n. Chr. geboren wurde, konnte niemand ahnen, dass Marcus jemals den Thron besteigen würde. Erst die Weitsicht des Kaisers Hadrian, der den Onkel des Jungen adoptierte und damit zu seinem Nachfolger bestimmte, eröffnete ihm den Zugang zur Herrschaft. Obwohl Antoninus Pius (der Fromme), der den Neffen Marc seinerseits adoptierte, ein guter Kaiser war und Marc Aurel stark beeinflusste, ging es Hadrian von Anfang an um den Jungen. Der ernste und gewissenhafte Marcus sollte ihm als sein Adoptivenkel eines Tages auf den römischen Kaiserthron folgen.


Vom Erben und vom Lernen ...

Marcus und sein "Großvater" Hadrian sind  nicht miteinander verwandt. Marc Aurel erbt von ihm die Herrschaft, doch ihre leibliche Abstammung teilen sie nicht. Der junge Marcus, der nicht zur Herrschaft geboren ist, fürchtet sich vor dem Kaiserthron. Er ist ein langsamer Denker und tut sich beim Lernen schwer. In der Tatkraft und Bescheidenheit seines Onkels findet er ein prägendes Vorbild. Und die Philosophie seines Lehrers Iunius Rusticus - eine Form der Stoa* - wird für ihn zum Maßstab seines Denkens und Handelns.

Die Aufzeichnungen "An sich selbst" (Selbstbetrachtungen) des philosophierenden Kaisers sind ein faszinierender Bericht über das Denken. Und über das Lernen, dem  Marc Aurel weit mehr Bedeutung beimisst als der ererbten Macht. Mitten in den Kriegen, die mit der Kaiserherrschaft auf ihn überkommen sind, spricht er von Mildtätigkeit, Nachsicht und Glück. Zeit seines Lebens müht er sich, das auszufüllen, wofür er sich nicht geschaffen sieht: die Herrschaft über andere. Er glaubt nur an das eine Schicksal, nämlich sein Leben in eigener Verantwortung leben zu müssen.

Für meinen freien Willen ist der meines Mitmenschen ebenso gleichgültig wie sein Atem und sein Fleisch. Denn, wenn wir auch noch so sehr umeinander willen da sind, so ist doch die herrschende Vernunft eines jeden von uns ihr eigener Herr. Denn sonst könnte ja die Schlechtigkeit meines Mitmenschen mein Unglück sein. Das aber hat Gott nicht gewollt, damit es nicht in der Macht eines anderen stände, dass ich unglücklich bin.


Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Marc Aurel
Selbstbetrachtungen
8. Buch, Absatz 56
Erben und Lernen sind heute ein wichtiges Thema. Dabei geht es in der öffentlichen Meinung meist um materielle Voraussetzungen und Bildungspolitik. Die Wissenschaft spricht dagegen von Konditionen und Möglichkeiten - d.h. Lebensbedingungen und Entwicklungschancen. Befasst man sich mit der Biologie des Menschen, meint man seine "genetische Ausstattung" einerseits, seine Anpassungsfähigkeit andererseits. Doch nur ein Narr kann glauben, dass eine Erbschaft eine Ausbildung ersetzen kann, oder das einfache Wachstum des Kindes seine Erziehung. Vielleicht fällt der Apfel nicht weit vom Stamm, aber dort bleibt er selten liegen.

 


Reifung und Entwicklung, das im Menschen angelegte Wachsen und seine wechselseitige Prägung durch die Umwelt stehen nebeneinander. Wir bleiben nicht das Kind, als das wir geboren werden. Auch wenn wir und andere an uns noch heute die Wesenszüge unserer Kindheit erkennen können, so ist es doch gerade das Leben in der Gemeinschaft, das sie erkennbar macht. Die Welt, wie wir sie sehen und erleben, ist eine "erlernte" Welt. Sehen und Begreifen geschieht nicht allein durch unsere Augen und ein isoliertes Gehirn. Es geschieht vor dem Hintergrund der Bilder, die wir erklärt bekommen, und der Sprache, die unsere Eltern und Geschwister, unsere Freunde und unsere Gesellschaft sprechen.


Therapie - Pädagogik - Edukation

Was wäre aber, wenn wir die Sprache unserer Eltern nicht verstünden? Was geschieht mit unseren Kindern, wenn sie die Bilder nicht verstehen, die wir ihnen zeigen? Sie lernen an unserem Vorbild die Welt zu begreifen: Wie man läuft und spricht, wie man isst und spielt, wie man liest und schreibt, wie man Freunde gewinnt und eine Partnerschaft eingeht, wie man arbeitet und seine Freizeit gestaltet. Die Umwelt - Freunde, Nachbarn, Lehrer - erwarten, dass unsere Kinder ihre Sprache sprechen, dass ihr gemeinsames Verhalten sie verbindet. Wir sind selbst die Zeugen und Lehrer dieser Gemeinschaft. Was ist aber, wenn unsere Kinder das Gemeinsame nicht lernen?

Verhaltensstörungen sind Ausdruck der unverstandenen Gemeinschaft. Egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene - "gestörtes Verhalten" bedeutet einen Bruch mit den Werten und Regeln der Gesellschaft. Für die Therapie macht es einen Unterschied, aus welchem Grund die Anforderungen der Umwelt nicht erfüllt werden. Doch für den Umgang der Gesellschaft mit dem Einzelnen ist es unerheblich. Andersartigkeit kann eine Krankheit oder ein Lebensstil sein. Stets wird es jedoch schwer sein, das andere Verhalten vor der Gemeinschaft zu rechtfertigen. Wie auch immer wir gestörtes Verhalten behandeln: Die Therapie kann die Pädagogik nicht ersetzen. Wenn alle Hindernisse beseitigt sind, die unseren Kindern die Einsicht in die Regeln der Gemeinschaft erschweren, dann müssen sie ihre Werte dennoch erlernen.

Den Göttern verdanke ich, dass ich gute Großväter, gute Eltern, eine gute Schwester, gute Lehrer, gute Hausgenossen, Verwandte, Freunde, überhaupt benah lauter gute Menschen um mich hatte.

Marc Aurel
Selbstbetrachtungen
1. Buch, Absatz 17


Sie können es besser!


therapaed kann Ihnen helfen, diese Aufgabe neu zu sehen und anders auszufüllen. Dabei geht es um Ihre Sicht der Dinge! Durch die Verhaltenstrainings von therapaed - zunächst v.a. für Eltern* - haben Sie die Möglichkeit, die Perspektive zu wechseln. Erleben Sie Freude und Streit in der Familie, wie Ihr Kind sie wahrnimmt. Können Sie sich vorstellen, wie sich eine Lehrerin angesichts von 30 eigenwilligen Kindern in der Schulklasse fühlt? Waren Sie bereits einmal in der Wohnung Ihres Nachbarn, der sich über Kinderlärm und laute Musik beklagt? Niemand weiß mehr als Sie über Ihr Kind und seine Probleme. Sie sind über seine Störungen und Auffälligkeiten gut informiert. Was aber hat davon im Alltag tatsächlich Bedeutung?

Informieren Sie sich auf diesen Seiten über die Idee und die Mitarbeiter von therapaed. In einem eigenen Bereich der Homepage finden Sie Erläuterungen über (psychiatrische) Störungen, deren Beginn in Kindheit und Jugend liegen. Des weiteren werden Ihnen die aktuell angebotenen Trainings vorgestellt sowie Informationen über eigene und externe Materialien präsentiert. Unter Kontakt sind verschiedene Möglichkeiten aufgelistet, wie Sie mit therapaed und mir persönlich Verbindung aufnehmen können.

Das Angebot dieser Homepage wird laufend überarbeitet und aktuell erweitert. Ich würde mich freuen, Sie erneut auf diesen Seiten begrüßen zu dürfen. 

Dr. Johannes Streif                                                                        

* therapaed bietet derzeit ausschließlich Verhaltenstrainings für Eltern hyperaktiver Kinder.

Weitere Angebote für Lehrer und Kinder sowie für andere Störungsbereiche sind in Planung.

Bitte besuchen Sie die Homepage zu einem späteren Zeitpunkt erneut.

 

 

* Stoa: Philosophische Strömung der Antike, um 300 v. Chr. durch den Griechen Zenon von Kition begründet. Marc Aurel gehörte der sogenannten "Jüngeren Stoa" an, die im Römischen Kaiserreich die Form einer Staatsethik annahm. Sie lehrte die Einheit von Gott und Natur, einen auf dem damaligen Naturverständnis aufruhenden Materialismus und die Willensfreiheit des Menschen.

 

 

 

 

 

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